Modellieren

Modellieren kommt von „Modell“. Meine Schüler denken da sicher eher an „Germany’s next Topmodel“ als an theoretische Konstrukte. Es gibt da auch Parallelen. Ein Model zeigt etwas, führt etwas vor, deutet auf etwas hin. Der Designer formt Haare und gestaltet Körper, um seine Kreationen ins rechte Licht zu setzen und das Wesentliche – das, was seinen Entwurf von anderen unterscheidet – zu kommunizieren. Was man also beim Modellieren u.a. können soll, ist die Fähigkeit, Strukturen zu erkennen und zu benennen.

Ein Modell hilft die komplexe Wirklichkeit vereinfachen. Menschen wollen verstehen, es gibt ihnen Sicherheit, Regelmäßigkeiten zu erkennen, denn das hilft, Lösungen für zukünftige Probleme zu finden. Wenn sich Dinge wiederholen oder gleichen, dann erkennen wir Übereinstimmungen oder es fallen uns Unterschiede auf.

Um von der realen Situation zum realistischen Modell zu gelangen, begibt man sich auf die Suche nach einem Muster in Form von Formen, Beziehungen und Verhältnissen. In der Mathematik sind das z.B. geometrische Formen, wie Rechteck oder rechtwinkliges Dreieck. Davon kennen wir Zusammenhänge, die wir für unsere späteren Berechnungen nutzen können. Pfeile, Diagramme oder Tabellen zeigen, was, wie zusammengehört.

Praktisch geht es so: Stell Dir vor Du hättest eine Schablone in der Hand – eine durchsichtige Folie mit einem Rechteck, Dreieck oder einem Kreis – die Du über ein Foto oder die Grafik legst. Am Anfang reicht es meist aus, wenn Du weißt, wie man den Flächeninhalt und den Umfang berechnet. Dazu bedarf es entweder einer Formel oder man überlegt sich, was Fläche bzw. Umfang eigentlich bedeutet. Wenn es um Beziehungen und Verhältnisse geht, stelle Zusammengehöriges neben- oder untereinander, sodass Du z.B. gleich siehst, welcher Preis zu welcher Sache gehört. Der Mathematiker nennt so etwas „Zuordnung“. Mit dem Bild, das Du nun vor Augen hast, kommst Du leichter voran …

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://mathecoach-trier.de/modellieren/