„Okay!“

Ob „Yippie!“, „Okay!“, Juchuh!“ oder „Tschakka!“ – egal – es meint alles dasselbe: „Jetzt geht es los, jetzt beginne ich, ich freue mich auf das Ziel – und auf den Weg, ich bin gut vorbereitet, es wird mir gelingen!“

Wenn Nachhilfe-Schüler eine kniffelige Textaufgabe sehen, sagen Sie alle zuerst: „Oh Gott!“ Als würden sie nur unter großen Qualen imstande sein, ans rettende Ufer zu kommen oder vor einem Abgrund stehen, mit den Fluten tiefer Schluchten im Blick. Du kannst das Ansteigen des Adrenalinspiegels spüren und wie sich die Muskulatur verkrampft. Eigentlich möchten sie sich in dem Moment keinen Millimeter vom Fleck rühren. Am besten sollte diese Prüfung an ihnen vorübergehen.

Vor einem steilen Abgrund hätte ich auch Angst, aber eine Mathematik-Prüfung ist keine Mutprobe. Man muss weder irgendjemandem etwas beweisen, noch steht man dumm da, falls man sie nicht besteht. Sie fragt einfach nur Wissen und Kompetenzen ab, die man bis dahin erlangt haben könnte.

Sprache programmiert unser Gehirn. Wenn man anfängt, mit anderen Worten zu denken, verändern sich auch die Gefühle. Man entscheidet sich mit einem „Okay!“ dafür, voranzugehen, statt blockiert stehen zu bleiben. Der innere Aufschrei lockert die Muskeln, man lässt Druck ab und plötzlich steht man im Geiste nicht mehr auf einem Felsen mit Blick in dunkle Tiefen, sondern sieht sich in einer Achterbahn, mit der Vorfreude auf die nächste Talfahrt. Man vertraut darauf, dass es schön wird und man wohlbehalten ans Ende kommt.

Diese Freude kann jeder Schüler haben, wenn er statt „Oh Gott!“ einen Freudenschrei loslässt, beor er mit einer Aufgabe beginnt – und die Fahrt beginnt …

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