Eine Schulnote ist nur ein bescheidenes Mess- und Wertungskriterium. Die Ursachen für schlechte Noten können so vielfältig wie die Menschen an sich sein. Ein anderer Lehrer, ständiger Lehrerwechsel, Unterrichtsausfall, andere Unterrichtsmethoden, eine andere Einstellung des Schülers, ein verändertes soziales Umfeld, längere Krankheit, das alles kann für sich oder zusammen die Note entscheidend beeinflussen, sodass selbst ein guter Schüler plötzlich mit Fünfen nach Hause kommt.
Man misst zwar die persönlichen Leistungen des Schülers in Form von mündlichen und schriftlichen Beiträgen, doch letztlich gilt es, eine pädagogisch sinnvolle Entscheidung zu treffen. Notengebung ist Strategie. Die Tendenz zur schlechteren Zeugnisnote kann manchen Schüler zu Höchstleistungen motivieren und einen anderen resignieren lassen. Das Abwägen erfordert viel Erfahrung und Menschenkenntnis. Lassen Sie sich die Beweggründe erklären und vervollständigen Sie – wenn nötig – das Bild mit solchen Informationen, die der Lehrperson nicht bekannt sein können.
Schulnoten sind immer auch subjektiv. Eine gute wie schlechte Zensur sagt nichts über den Menschen aus. Jeder Lehrer hat seine eigene Sicht auf die Dinge, setzt andere Schwerpunkte und bringt einen anderen Hintergrund mit. Was wissen Sie darüber? Suchen Sie aktiv das Gespräch mit den entsprechenden Lehrpersonen und beteiligen Sie sich am Schulalltag Ihres Kindes. So werden Sie klarer sehen.
Die Herausforderung besteht darin, mit (neuen) Situationen umgehen zu lernen. Denken Sie an das, was Sie positiv verändern können! Wohin soll es gehen? Was genau soll erreicht und verbessert werden? Woran kann man wie arbeiten? Fragen Sie nach konkreten Hilfestellungen. Bannen Sie nicht das Problem, sondern suchen Sie mit allen Beteiligten nach der Lösung!