Die Woche vor den Klassen- und Kursarbeiten herrscht bei mir Hochbetrieb. Jede Stunde mehr vor der Prüfung soll helfen, fehlende Kompetenzen zu erlangen. Was sich in der Regel auch auszahlt, unterstützt aber das, wovor wir Erwachsenen meist warnen: Nicht erst auf den letzten Drücker Gas geben! Vielen Schülern ist zwar bewusst, dass es besser wäre, kontinuierlich zu lernen, trotzdem rechtfertigt man das Nichtstun damit, dass gerade wieder so viele Tests und Arbeiten geschrieben werden.
Lernt ein Schüler, weil ihm Lernen an sich Freude und Zufriedenheit bereitet, sprechen wir von intrinsischer Motivation. Bei der extrinsischen Motivation wird die Handlung dagegen ausgeführt, weil mit der Verfolgung eines bestimmten Ziels eine Form der Belohnung (Anerkennung, Karriere, Lohn) verbunden ist. Wer sich gerne mit Zahlen und Logik beschäftigt, wird wahrscheinlich ohnehin regelmäßiger üben, als jemand, dem Mathe keinen Spaß macht → Unliebsames lieben lernen. Wie aber bleibe ich am Ball, wenn es nicht rund läuft oder mir die Materie so gar keinen Spaß macht?
Meine Tipps:
- Treffe eine Vereinbarung mit deinem inneren „Schweinehund“! Wer sich ein Ziel gesetzt hat, braucht Verbindlichkeit in vielen Fragen: Was möchte ich erreichen? Bis wann? Wie? Warum? Wer sich selbst verpflichtet fühlt, bleibt eher dran. Mache einen Plan!
- Zu Beginn eines Projekts ist das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis meist noch ausgewogen. Je mehr Zeit und Energie man aber investiert, desto mehr erwartet man auch entsprechend positive Ergebnisse. Bleiben diese dann aus, kommt es häufig zu Frustration. Plant man diese emotionalen Täler jedoch schon vor Beginn ein, wird man gelassener und bricht in diesen Phasen seltener ab.
- Mit Unvorhergesehenem rechnen! Manchmal glaubt man noch ausreichend Zeit bis zu einer Prüfung zu haben und dann wird man plötzlich krank. Wer sich einen kleinen Puffer in seinen Zeitplan einbaut, wird rechtzeitig vorbereitet sein.
- Hindernisse überwinden sich leichter, wenn man sich vorstellen kann, wie es sein wird, sie überwunden zu haben. Das Reaktivieren vergangener Erfolgserlebnisse lässt einen so manche Hürde als Herausforderung sehen und den Stift wieder in die Hand nehmen.
- Richtiges Ziel, falscher Weg? Einen Plan kann man ändern, wenn er nicht passt. Zweifele nicht daran, dass du es schaffst, sondern finde notfalls einen anderen, besseren Weg!
- Menschen neigen dazu falsch einzuschätzen, wie viel Zeit sie mit bestimmten Aufgaben, Hobbys etc. verbringen. Mache den Test und beobachte zwei Wochen lang deine Gewohnheiten → Analysebogen Zeitmanagement.
- Bulimie-Lernen mag den Eindruck erwecken, tun zu können, was man will, aber wenn man ehrlich zu sich ist, verleidet einem die Aussicht auf das „dicke Ende“, diese Zeit wirklich zu genießen. Wer regelmäßig eine kleine Einheit einplant, hat hinterher wirklich frei.
- Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und doch schieben die meisten Menschen unangenehme Dinge auf. Das lernen Kinder auch von ihren Eltern. Belehrungen helfen wenig, wenn man selbst kein gutes Vorbild ist. Positive Verhaltensänderungen wirken aber auch positiv ansteckend!