Die Krux mit der Norm

Mathematik hält sich an Regeln. Es gibt eine Art mathematische Sprache, die jeder Mathematiker versteht. So lernen wir in der Schule, dass bei einem „+“ Zeichen etwas dazukommt (Addition) und bei einem „“ Zeichen etwas abgezogen wird (Subtraktion). Diese Zeichen sind allseits bekannt.

Bei der Punktrechnung wird es verwirrend. Während man in der Schule fürs Malnehmen den Punkt schreibt, sieht man im Internet oder auch bei Maßangaben in Prospekten ein „x„.  Auf der PC-Tastatur muss man „*“ drücken, damit ein Programm erkennt, was man meint. Für die Division benutzt man in der Schule den Doppelpunkt „:„, auf manchen Taschenrechnern sieht die Taste so „÷“ aus und bei Programmen muss man „/“ eingeben. Nun wird aber meist der Buchstabe „x“ auch als Variable benutzt, d.h. wir haben schon ein Problem, wenn wir z.B. im Chat mit einem Freund „2x mal x“ schreiben wollten. Das sähe dann nämlich so aus: „2x x x“ und das entspräche 2x³ und nicht 2x², wie es richtig wäre.

Mathematiker lassen gerne etwas weg. So wird bei einer Minusklammer nur ein „“ Zeichen vor die Klammer gesetzt, obwohl man eigentlich -1 mal ( … ) meint.  Oder denken wir an die Quadratwurzel. Gut, noch längst nicht jeder weiß, dass es auch noch die dritte oder vierte Wurzel gibt, aber wieso schreibt man die 2 nicht hin? Wäre es so viel mehr Schreibaufwand? Das sind nur einige wenige Beispiele, die bei Schülern schnell zu Rechenfehlern führen – was meiner Meinung nach nicht sein müsste.

Auf der andere Seite sind Schüler sehr vorsichtig, wenn es darum geht etwas genauer zu bezeichnen. Was der Lehrer nicht macht, muss scheinbar zwangsläufig falsch sein. Es fehlt ihnen der Mut, eigene Wege zu gehen.

Manchmal hilft es schon, wenn man einfach das hinschreibt, was fehlt und die Dinge genauer bezeichnet: Eine Fläche kann man z.B. in Teilflächen aufteilen und mit A, B, C beschriften oder man benutzt Bildersprache:
Bildersprache

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://mathecoach-trier.de/die-krux-mit-der-norm/